Der Frage, ob Veganismus eine Glaubensrichtung ist, muss sich ein britisches Arbeitsgericht beschäftigen. Jordi Casamitjana, ehemals ein Führungsmitglied der „League Against Cruel Sports“, fordert, dass ethischer Veganismus als philosophische Glaubensrichtung anerkannt wird und ethische Veganer dadurch vor Diskriminierung gesetzlich geschützt werden. Wie der „Guardian“ berichtet, sei Casamitjana im April 2018 von seinem Arbeitgeber, der „League Against Cruel Sports“ entlassen worden. Der Tierrechtler habe Bedenken gegen Pensionsfonds seines Arbeitgebers gehabt, bei denen in Firmen investiert worden sei, die mit Tierversuchen arbeiten, und riet daraufhin seinen Kollegen, das Geld anders zu investieren. Dies untersagte ihm jedoch die „League Against Cruel Sports“. Man habe alle Mitarbeiter darüber informiert, dass nicht weiter nur in ethisch vertretbare Fonds investiert würde, berichtet der "Guardian".
Auslegung zu streng? Veganer von Tierrechtsorganisation entlassen


Tierrechtsorganisation setzt sich für Abschaffung der Jagd ein
Casamitjana verzichtet auf Busfahrten – den Insekten zuliebe
Casamitjana finanzierte mit einem Crowdfounding seine Klage gegen die Tierrechtsorganisation. Der ethische Veganer lebt streng nach dem moralischen Imperativ und erkennt nichtmenschliche Lebewesen als gleichberechtigt mit Menschen an. Privat verzichtet Casamitjana beispielsweise auch auf die Fahrten mit Linienbussen, um so Kollisionen mit Insekten zu vermeiden. Außerdem benutze er kein Papiergeld, da bei der Herstellung dieser tierische Produkte verwendet würden.
Ob Casamitjana mit seiner Klage Erfolg hat, muss nun das Gericht entscheiden.