Alle Aktivitäten im Wald sofort gestoppt
Alain Licoppe ist Sprecher des Wildforschungslabors am belgischen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium.
Was waren die ersten Maßnahmen in Belgien zur Seucheneindämmung?
AL: Den ersten bestätigten Fall der Afrikanischen Schweinepest in Belgien hatten wir am Abend des 12. September 2018. Am 13. September haben wir mit den Vertretern des Kreises, Landesbehörden und europäischen Vertretern eine Gefährdungszone abgestimmt. Am 14. kamen zwei Experten von europäischer Ebene und erläuterten die notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche. Der zuständige Minister war überzeugt und am 18. September wurden die Maßnahmen als Gesetz erlassen: Alle Aktivitäten im Wald wurden sofort gestoppt, inklusive der Jagd. Das betroffene Gebiet betrug etwa 630 Quadratkilometer.
Im darauffolgenden Monat war es notwendig, intensiv nach Wildschweinkadavern zu suchen um das genaue Ausbruchsgebiet zu ermitteln. Das wurde hauptsächlich von Forstbeamten übernommen mit der Hilfe einzelner Jäger. Zwischenzeitlich wurde intensiv in Biosicherheit geschult. Ein Sammelzentrum wurde eingerichtet um alle Wildschweinkadaver zentral zu erfassen, zu beproben und unschädlich zu machen. Zivile Katastrophenschutz-Teams haben uns bei dieser Aufgabe unterstützt. Mitte Oktober war das Zentrum des Ausbruchs lokalisiert und die ersten Zäune wurden errichtet, um die weitere Ausbreitung zu stoppen.
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