Wiedergewählt: BJV-Präsident Prof. Dr. Jürgen Vocke. Foto: JMB
Vorangegangen war der Abstimmung ein – wie beim BJV üblich – umfangreicher Arbeitsteil und ein ausführlicher Rechenschaftsbericht des Präsidenten vor der Landesversammlung. Vockes Rede war dabei nicht kämpferisch im eigentlichen Sinne, wie man es vor einer Neuwahl des Präsidenten erwarten durfte. Vielmehr kam es ihm darauf an, die Entwicklung der vergangenen vier Jahre für sich selbst und damit für ihn sprechen zu lassen ohne dabei rechthaberisch zu wirken.
Im Zentrum stand dabei der erfolgte Austritt aus dem Deutschen Jagdverband. Bestätigt sieht sich Vocke in seiner Grundthese, dass die Musik beim Jagdrecht auf der Länderebene spielt und der DJV dabei den Landesverbänden keine große Hilfe sei. Die jüngsten Diskussionen ums Jagdgesetz in Baden-Württemberg, im Saarland und in Nordrhein-Westfalen hätten die schlimmsten Befürchtungen noch übertroffen.
Eine Mehrheit der Delegierten kam wohl zu dem Schluss: Der Mann hat recht! Weswegen sie sich zu seiner Wiederwahl entschlossen, ohne dass damit großartige Erwartungen an die Zukunft geknüpft werden dürften. Denn hier hatte Vocke lediglich ein sehr allgemein gehaltenes 10-Punkte-Programm zum "Erhalt der Freude an der Jagd" präsentiert. Eine Sofortmaßnahme zur Hebung der Stimmung im Verband hatte der alte und jetzt auch wieder neue Präsident allerdings parat: "Auch mal stolz sein auf den Verband, nicht nur miesepeterig!"
Das Rezept wirkte offenbar. Und zwar so gut, dass ursprünglich gestellte Anträge zu so heiklen Themen wie "mehr Transparenz" oder "Deckelung der Personalkosten " gleich gar nicht mehr zur Abstimmung gelangten, sondern auf die bloße Zusicherung des Präsidiums hin, sich darum zu kümmern, "beerdigt" wurden.
JMB
Einen Filmbeitrag vom Landesjägertag finden Sie hier.