Der erschlagene Jung-Uhu: Der Verbleib der Geschwister ist unklar. Foto: privat
Im Schleswig-Holsteinischen Großharrie (Kreis Plön) haben
zwei Jäger an einem Waldrand einen verletzten und abgemagerten
Seeadler gefunden. Sie brachten den Greifvogel zu einer Kleintierklinik. Mit spezieller Nahrung und regelmäßigen
Infusionen wurde der Krummschnabel behandelt. Danach wurde er in die
Obhut von Tierpflegern des Wildparks Eekholt übergeben. Doch die
Verletzungen erwiesen sich als schlimmer wie zunächst angenommen: „Der Vogel
hatte sehr schlechte Blutwerte. Auch die Verletzung an der Schwinge war
so schwer, dass er nie wieder hätte fliegen können,“ berichtete Wolf
von Schenk, Leiter des Parks. Nach Rücksprache mit weiteren
Fachtierärzten sowie mit Verantwortlichen des „Seeadlerschutzes“ habe
man sich entschieden, den Adler einzuschläfern. Von Schenk vermutet,
dass das Tier mit einer Windkraftanlage zusammengestoßen sein könnte.
Noch unschöner ist das vermutete Ableben von vier jungen Uhus aus dem
westlichen Weinviertel (Niederösterreich). Drei Jungvögel werden
vermisst, einer liegt tot unter dem Nest, dass wohl mutwillig zerstört
wurde. „Der wurde erschlagen“, sagte der Landtagsabgeordnete und
Naturschützer Walter Naderer im Gespräch mit jagderleben. Auch will er
wissen, dass es ein bestimmter Jäger war. Anzeige wurde erstattet, die
Ermittlungen laufen.
„Es ist bisher absolut unbekannt, wer das gemacht hat“, berichtete
hingegen Bezirksjägermeister Karl Wittmann gegenüber der Redaktion. Der
Vorfall wäre durch einen Naturfotografen bekannt geworden, der schon
häufiger in „solche Sachen“ verwickelt gewesen wäre. Auch sei laut
Wittmann Naderer ein bekannter Jagdgegner. Dem widerspricht der
Politiker jedoch. Er habe nur etwas gegen die Jäger in seiner Region.
BS