Da wir einen ein- bis zweistündigen Ausflug planen, sehe ich das mit Blick auf ihre Standard-Softshelljacke und die Stoffhose eher kritisch und überlege mir schon während der Fahrt, was ich noch an wasserdichten Utensilien im Auto dabei habe. Im Revier angekommen, hülle ich sie gleich in meine grüne Regenjacke ein. Die Ärmel um die Hälfte hochgekrempelt reicht ihr der Regenschutz unten aber weit bis über die Knie. Ich lege ihr noch gürtelartig die zweite Hundeleine um und sie nimmt langsam wieder Konturen an. 'So los geht's', kann ich gerade noch sagen, da ist sie schon mit meinen Hunden auf dem Waldweg unterwegs und springt mit beiden Beinen schwungvoll in die erste Pfütze rein.
Wenigstens Gummistiefel trägt sie inzwischen. In der Zeit davor hat sie sich immer drei Paar Ersatzsocken mitgebracht. Wir sind noch keine 50 m gelaufen, da höre ich, wie sich ein Auto im Wald nähert. 'Auto!', brülle ich lautstark von hinten gegen das Prasseln des Regens an und spurte los, um die Dreiergruppe einzuholen und auf den sicheren Seitenrand zu bringen. Zu spät, mein Jagdherr biegt um die Kurve. Der erste Hund düst bereits in seine Richtung los, mein Nachbarskind steht winkend auf dem Weg und ich halte die Luft an und hoffe, dass er uns rechtzeitig sehen wird. Das müssen wir noch üben, denke ich mir, schließlich trage ich die Verantwortung für alle.