Steckt der Haken im Kiefer des Fisches können aber wegen des relativ großen Abstands vom Punkt der Verankerung bis zum Hakenöhr stärkere Hebelkräfte auftreten. Vor allem bei wechselnder Zugrichtung, wie es in einem scharfen Drill öfters vorkommt, kann sich der Sitz des Hakens schnell so weit lockern, dass er den Halt verliert und vom Fisch ausgespuckt wird. Ein kurzer Hakenschenkel reduziert diese negativen Nebenwirkungen. Die Aufgabe besteht also darin, zwar einen längeren Streamer zu gestalten, aber die Hebelkräfte trotzdem so gering wie möglich zu halten. Die Idee ein Muster in zwei Partien zu teilen ist durchaus nicht neu. Das gibt es eigentlich schon lange, aber die Methode wird erst nach und nach populär. StrEs ist etwas mehr Aufwand, bindetechnisch gesehen, die Ergebnisse sprechen allerdings für sich. Außer der guten Haltefähigkeit im Fischmaul verhalten sich diese Muster im Wasser äußerst lebendig und sind großartige Fischverführer.
In letzter Zeit gibt es tatsächlich immer mehr Bindeanleitungen für die „Articulated Streamers“, wie die mobilen Muster im Englischen bezeichnet werden. In deutscher Sprache heißt das nichts anderes als „Gelenk-Streamer“. Hier die Bindeanleitung für eine Mühlkoppe.
Bindematerial
- Bindefaden: Kevlar (oder ähnlich reißfest)
- Hinterer Haken: Streamerhaken, kurzschenklig, Gr. 4, 6
- Schwänzchen: Rotfuchs, (hier von der Bauchseite)
- Körper: Micro-Chenille
- Körperhechel: Grizzly-Hechel
- Rippung: Golddraht, fein
- Schwinge: Rotfuchs, (Rücken)
- Hängerschutz: Mono"V" (0,45mm Hard Mono)
- Vorderteil: Streamerhaken lang, Gr. 2 (am Schluss abklemmen)
- Verbindungsschlaufe: Hardmono 20 lbs
- Beschwerung: Metallauge (4,5mm), Tungsten-Perlen
- Körper bis Rippung: Wie hinterer Haken
- Dicker Vorderteil: Fuchshaar
- Brustflossen: Brustfeder brauner Hühnervogel