Aus einem 50 cm starken unteren Reststück einer stattlichen Fichte, die im Jahr 2016 gefällt wurde, stammte mein Holzstück. Die Schnittfläche wies 130 Jahresringe aus, und rechnet man zurück, war der mächtige Baum im Jahr 1886 noch ein zierliches Pflänzchen. Dazu eine kleine historische Randbemerkung: Genau im Jahr 1886 ertrank der Bayerische König Ludwig II. unter ungeklärten Umständen im Starnberger See.
Selbermachen: Baumhocker für Draußen

1. Stabile Unterlage & ideale Sitzhöhe
Zum Bearbeiten kommt der Baumstock auf eine stabile, erhöhte Unterlage. Die Stirnflächen evtl. noch gerade abschneiden. Die Sitzhöhe liegt bei etwa 45 cm. Legen Sie zusätzlich in 12 cm Höhe ein Band um den Stamm, um das Ende der Sitzfläche zu markieren.
2. Beine anzeichnen & heraussägen
Jetzt zeichnen Sie mit Försterkreide die vier Fußenden auf. Mit der Kettensäge die Hocker-Beine zunächst grob heraussägen. Das Spannband dient als Begrenzung nach unten. Die Schnitte enden etwa 3 bis 4 cm darüber. Die Sitzfläche soll nicht zu schwach ausfallen. Beim Trocknen wird das Holz nämlich mehr oder wenig einreißen.
3. Spitzenschnitte
Das Holz zwischen den künftigen Hockerbeinen heraussägen, indem man am unteren Ende der senkrechten Schnitte mit der Spitze der laufenden Kette waagrecht einsticht und das Schwert in die Mitte drückt. Ein nicht ganz einfacher, technischer Kniff mit der Kettensäge, der gelernt sein will! Solche Fertigkeiten werden beispielsweise in speziellen Motorsägenkursen vermittelt.
4. Details
Nachdem die Grobform steht, geht’s an die Details. Die Beine mit eher kleineren Schnitten herausformen. Daran denken: Was weg ist, ist weg. Auch die spätere Sitzkante wird vorsichtig abgerundet. Beim „sanften“ Ausmodellieren kommt vor allem die Schwertspitze zum Einsatz.
5. Winkelschleifer
Der kleine Winkelschleifer (Fächerscheibe mit 80er-Körnung verwenden) ist ideal für den Glatt- und Rundschliff an den Kanten und Ecken geeignet. Aus stilistischen Gründen kann die Rinde am Stamm bleiben oder nicht (je nach Witterung).
Das wird benötigt…
Material
Ein etwa 50 cm starkes Reststück aus dem unteren Stammbereich einer stattlichen Fichte
Werkzeug
Eine Motorsäge (Elektro- oder Akkusäge ist leiser) mitm35 cm Schwertlänge (Leistung mindestens 2 kW). Bei Motorsägenarbeit immer Schutzausrüstung tragen.
Zum Glätten ein „kleiner“ Winkelschleifer mit 125 mm Scheibengröße und
Fächerscheiben in 80er Körnung.
Hans Eiber